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Sa 02.11.
20:00

Die 1935 aus der Workers Film and Photo League abgespaltene Gruppe von Filmemacher*innen, die sich zunächst Nykino und ab 1937 Frontier Films nannten, verstand sich als Avantgarde des politischen Filmemachens in den USA und wurde eines der produktivsten Filmkollektive der 30er Jahre. Leyda brachte das in Moskau Erlernte als Cutter und Co-Regisseur in mehrere Frontier-Produktionen ein.

  • Regie

    Paul Strand, Leo Hurwitz, Harry Dunham, Irving Lerner

  • USA / 1937
    37 Min. / 16 mm / OF

  • Originalsprache

    Englisch

China Strikes Back

Die erste Mitarbeit war an CHINA STRIKES BACK, den Leyda mit Irving Lerner, Ben Maddow und Sidney Meyers aus 16mm-Material montierte, das der Kameramann Harry Dunham hinter den Frontlinien des bewaffneten Konflikts zwischen der Nanking Regierung und der kommunistischen Guerilla im Nordwesten Chinas gedreht hatte. Die Ereignisse in China wurden international mit nicht weniger Interesse verfolgt als die in Spanien, und der Film wurde ein überraschender Publikumserfolg, nicht zuletzt weil er zum ersten Mal Bilder vom Vormarsch der legendären Roten Armee unter Mao Zedong und Zhu De zeigte. Nach dem Erfolg dieses Films und dem von Paul Strand und Leo Hurwitz etwa zeitgleich realisierten Heart of Spain nahm sich die Gruppe für das nächste Projekt einen näher gelegenen Konflikt vor.

  • Regie

    Sidney Meyers, Jay Leyda

  • USA / 1938
    18 Min. / 16 mm / OF

  • Originalsprache

    Englisch

The People of the Cumberland

Für THE PEOPLE OF THE CUMBERLAND fuhr ein Frontier-Team nach Tennessee, wo die Kohleindustrie das Land verwüstete und die Menschen schlecht ernährte. Der Film stellt die Gründung lokaler Gewerkschaftsbüros und die Arbeit der progressiven Highlander Folk School als erfolgreiche Gegenmittel dar und endet mit einem optimistischen Ruf nach „a new kind of America“. Er traf einen Nerv der politischen Befindlichkeiten in „depression America“ und wurde ein landesweit vor allem in der Gewerkschaftsarbeit viel gezeigter Film.

  • Regie

    Joris Ivens

  • UdSSR / 1932
    50 Min. / 35 mm / OmeU

  • Originalsprache

    Russisch

Pesn o gerojach (Komsomol)

In Bildsprache und Kommentartexten zeigen die Frontier-Filme, wie sehr diese militante Filmarbeit international vernetzt war und inspiriert wurde. Zur Veranschaulichung wird hier PESN O GEROJACH (Heldenlied) gezeigt, den Leyda vermutlich bereits in Moskau gesehen hatte, wo er auch kurz bei Ivens hospitierte. Ivens war von Meschrabpom eingeladen worden, einen Film über ein Sujet seiner Wahl zu drehen und er entschied sich für einen Dokumentarfilm über die Stahlwerke in Magnitogorsk, der auch ein Heldengesang auf die kommunistische Jugendorganisation Komsomol wurde. Ivens schöpfte aus dem Vollen seiner Zeit: Er pries die zeitlose Schönheit der Landschaften des Südurals gleichzeitig mit den Aufbauleistungen der sowjetischen Moderne, verwob technisch ambitionierte Dokumentaraufnahmen mit einer Spielhandlung um einen jungen Komsomolzen und brachte auf die Tonspur eine Sinfonie aus Industriegeräuschen, medialisierten Stimmen und einer eigens für diesen Film komponierten Musik von Hanns Eisler.

CHINA STRIKES BACK und THE PEOPLE OF THE CUMBERLAND wurden vom Museum of Modern Art zur Verfügung gestellt. Von PESN O GEROJACH wird eine Kopie aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv gezeigt.

Gefördert durch:

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Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds